[kalifrago]

Ich muss hier auch mal Luft ablassen. Ich bin traurig, weil ich vorgestern auf ner kurzfristig einberufenen Belegschaftsversammlung erfahren habe, dass unser Standort in zwei Jahren aufgelöst wird
Unsere Produktion, in der ich vor knapp einem Jahr noch gearbeitet habe, wird komplett nach Schweden ausgelagert. Das betrifft ca. 70 bis 80 Mitarbeiter, die höchstwahrscheinlich ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Ich glaube nicht, dass da irgendeiner nach Schweden auswandern will.
Der Rest des Standortes wird auf 2 andere Standorte verteilt, sagt zumindest das Management. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich vor über einem Jahr intern die Abteilung gewechselt habe. Ich habe jetzt wenigstens die Chance an einem der 2 Standorte eine andere Stelle zu bekommen. Die Arbeit, die wir in der Abteilung machen hängt mit der Produktion zusammen, bwz. mit dem Überwachen des Zustandes der Reinräume und Überprüfung der Produkte zusammen. Diese Tätigkeit fällt ja weg, weil das dann in Schweden gemacht wird. Bei einem Standort könnte ich noch hier wohnen bleiben und hätte dann halt einfach 50 Kilometer zu fahren. Beim anderen müsste ich einfach 120 Kilometer fahren, da wäre ein Umzug unausweichlich. Toll, gerade hatten wir eine schöne neue Bleibe gefunden und den Mietvertrag unterschrieben
Naja, jammern hilft nix, es kommt wie es kommt. Natürlich werde ich mich noch anderweitig nach einem neuen Arbeitsplatz umguggen, aber so gut wie in der jetzigen Firme werde ich es vom Gehalt und von der Arbeitszeit nicht haben. Na schaun wir mal. Hauptsache ich werde nicht arbeitslos, das wäre nämlich mit bis dahin 53 Jahren nicht gerade prickelnd Aber ich schaue nach vorne, noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen :-)
Jetzt muss erst noch der Betriebsrat mit dem Management die Soziapläne ausarbeiten und dann kommen die Einzelgespräche mit den Mitarbeitern. Drückt mir bitte ganz fest beide Daumen, dass ich bei der Firma bleiben kann oder einen neuen Arbeitsplatz finde und nicht arbeitslos werde.