Wie ich sehe trifft sich hier ja die Juristenelite
Wer will den beurteilen, welches Verbrechen schwerer wiegt, mehr Schaden anrichtet, die Allgemeinheit gefährdet oder ähnliches?
Allgemeinwohl steht zwar immer vor dem Einzelschicksal, doch tatsächlich einschätzen kann es niemand.
Die deutsche Rechtsprechung, um mal am vorliegenden Fall zu bleiben, läßt es nur in den extremsten Situationen überhaupt zu, daß Minderjährige einsitzen.
Dafür kann kein Richter etwas - der hat dabei die schwerste Aufgabe und darf all die Versäumnisse ausbaden, die durch die Umwelt entstanden sind.
Der Gesetzgeber ist mit dem Wandel der Gesellschaft völlig überfordert.
Was früher im kleinen, verschwiegenen Kämmerlein geschah, wird heute in der Öffentlichkeit breitgetreten.
Glaubt tatsächlich irgendjemand von euch, es gäbe heute mehr Gewalt als früher? Was ist mit der häuslichen Gewalt des Ehemannes gegen seine Frau.
Wann gab es den letzten Fall in der Öffentlichkeit?
Ist das plötzlich kein Problem mehr?
Geändert hat sich unsere Wahrnehmung, nichts anderes.
Was wäre, wenn dieser Junge eine 75jährige erschlagen hätte.
Wie anders hätten die Reaktionen ausgesehen?
Oder wenn es seine Freundin gewesen wäre, die ihn ständig mit anderen Jungs betrügt?
Was wäre, wenn es kein Gangmitglied, sondern ein gelangweilter Senatorensprößling gewesen wäre oder gar ein Asylantenkind?
Hätte es einen Unterschied gemacht oder nicht?
Sorry, ich kann mich dieser Regenbogenpressenberichterstattung nicht anschließen und auch nicht deren Thesen.
Unsere freihetlich, demokratische Grundordnung ist kein Freibrief, er ist auch Verpflichtung. Doch wer nimmt die denn heute noch ernst? Wer engagiert sich für einen anderen, wenn er sieht, daß ein Unrecht geschiet?
Wer schreitet ein?
Solange sich daran nichts ändert, wird sich auch in der Gesellschaft nichts ändern.
Schuld haben wir alle, nicht Politiker und erst recht nicht die Richter.
Wollen wir darüber diskutieren oder bekomme ich virtuelle Prügel?
