Hallo Moni!
Das Bild ist von der Idee sehr schön und mit dem Hintergedanken einer realen Szene nochmal interessanter.
Die Nonne gefiel mir schon ein einem anderen Composing von Dir.
Die Lichtstimmung passt natürlich, da brauchst Du Dir wenig Gedanken machen.
Die drei hellen Lichtflecke sind hier ein echt starkes Highlight im Bild, was dem Ganzen das gewisse Etwas schenkt.
Kritisch anzumerken ist die Perspektive, würde ich behaupten.
Hast Du zwei Mal vom exakt identischen Ort aufgenommen?
Mir sieht es so aus, als wenn die Nonne gleich vor die Wand läuft als neben der Wand her.
Wobei es geistliche geben soll, die außergewöhnliche Fähigkeiten besessen haben sollten.
Hier wäre es eventuell sinnvoll die Wand dem Weg der Nonne anzupassen.
Frei Transformieren und dann entweder Perspektivisch oder mit gedrückter

-Taste an den Ecken in Form zupfen (was oft individueller gelingt).
Ein extrem Quicky:
Ansonsten finde ich, dass die Nonne leicht schwebend wirkt.
Einen leichten Kontaktschatten hast Du unter dem linken Fuß bereits gezeichnet. Mehr kannst Du diesbezüglich auch nicht machen.
Schatten brauchen immer nur die Punkte haben, die mit dem Boden Kontakt haben. Und der Schatten hat einen minimalen harten Kern und dann einen diffusen weicheren auslaufenden Verlauf. Allerdings natürlich in kleinen Rahmen.
Das kann man überall sehen — egal wo man ist.
Sei es die Tasse, der Autoreifen, der Schuh, das Handy — man sieht überall den Kontaktschatten und dann einen leicht diffusen "Ausläufer".
Der helle Bereich entsteht einfach dadurch, dass Du den Schatten nicht direkt unter dem Schuh hast
Am besten eine leere Ebene unter der freigestellten Nonne und dort dann den Schatten mit einem weichen Pinsel direkt beim Schuh beginnend einzeichnen. Und das scheinst Du mir auch gemacht zu haben.
Und dann noch weicher (oder auf einer neuen Ebene) nochmals einzeichnen und notfalls den Gaußschen Weichzeichner drüber laufen lassen.
Generell übt man dies, indem man mal einige Tage die Objekte um einen herum ansieht. Wo ist der Schatten sehr dunkel (direkter Kontaktbereich zum Boden oder anderen Objekt, sehr schmal) und wo diffuser (direkt nach dem dünnen Bereich des Kontaktschattens und ebenfalls schmal).
Vielleicht der Nonne beim Ausschneiden einen weichen Rand von 0,5 bis 1 px geben? Das könnte vielleicht helfen — keine Ahnung.
Von der s/w Umsetzung finde ich es jedenfalls gelungen.
Dieses triste grau mit den Schand-Graffitis hat schon echt was und dann die Nonne — i like it.
Besonders auch der Rahmen, der sich über die zwei Mauern ergibt.
Finde ich spitze positioniert, die Nonne.
Ich finde, Du hast das echt toll gesehen.
Klar kippt es auch leicht, wie Beckhaus schreibt, doch das kannst Du immer noch als künstlerischen Wert oder authentische Aussage werten.
Denn wenn Du nicht mit Stativ arbeitest, ist es durchaus nicht immer leicht, ein Kippen zu verhindern.
Unruhe ist ebenfalls nicht unbedingt ein negativer Punkt.
In dem Graffitibereich finde ich sie sogar positiv, wenn ich es so empfinden würde. Da die Nonne ja den inhaltlichen Kontrast zum Graffiti bildet.
Mit Photoshop kann man
durchaus auch Perspektiven verändern.
Seit CC sehr bequem. Mit anderen Versionen jedoch auch.
Das gehörte schon immer zum Pflichtprogramm für Digital Artists.
Dass das sehr geschulte Auge immer auch erkennt, wenn z. B. eine Backsteinmauer verzerrt wurde, ist klar.
Doch mit Aufwand und Muße lässt sich auch dieses in den Griff bekommen.
Meistens geht es jedoch um eine Annährung, die dem ungeschulten Auge ermöglicht es als wahr anzuerkennen. Und da gibt es grandiose Beispiele schon aus den Anfängen der Fotografie und erst recht mit PS.
Die Idee passt und man sieht auch, dass es dem ungeübten Auge hier und dort nicht auffällt.
Ich finde es jedenfalls vom Ansatz her sehr fein und denke mit einer leichten Korrektur der Perspektive der Wand und vielleicht einen einmontierten, perspektivisch korrigierten Bürgersteig lässt sich da nochmals etwas heraus holen.
Und wer sagt uns, dass die Nonne nicht ein Detail an der Wand oder beim Graffiti untersucht?
Grüßle
Stephan